3 Ernst blickt auf seine Jahre des Sturm und Drang zurück und will jetzt vorsichtiger ans Werk gehen.

Ernsts Elan ist verschwunden. Hat Ernst den Entschluss, in einem Refugium zur Besinnung zu kommen, zu voreilig gefasst? Vor Ernsts Augen zieht die gute alte Zeit vorüber: Frejazz im Morgengrauen, ein Ausflug ins Gebirge am frühen Nachmittag (wo Ernst den Stimmen an den Felsen lauscht[1]), gefolgt von einem Spaziergang im brusthohen Wasser des Zürichsees (mit crèmefarbener Badekappe, die Ernsts Kopf vakuumartig umschliesst) und zur Vesper 2, 3 kleine Trünke, um die Nacht einzuläuten. Und jetzt? Ernst sitzt vor einer Tasse Grüntee und träumt von Biberli & Co! Ist Ernst ein Abstiegskandidat? Denn 1 ist klar: Ernst wird vorerst wohl eher à la baisse spekulieren müssen.

Geschickt, wenn nicht gar listig verfuhr Mutter Natur mit Ernst, als sie Ernst in diese Welt brachte, legte sie es doch so an, dass Ernst Ernsts Welt ohne irgendeine Art von Vorwissen betrat, damit nur ja keine Bedenken bei Ernst aufkämen. Ernst kann Ernst nicht vorstellen, dass ohne diese universelle List irgend jemand eine solche Trugwelt betreten wollte und dass sich viele auf das Leben nachher einlassen würden, wenn sie vorher davon gewusst hätten.[2]


[1] Georg Büchner, Lenz

[2] Baltasar Gracián y Morales, Das Kritikon, Fünfte Crisis, Ernsts Eintritt in die Welt