7 Ernst ist alarmiert und macht erste Korrekturen bei seinem Speisezettel.

Ernst steht auf die Waage und sieht senz’ombra di dubbio satte 86,5 Kilogramm! Nachdem Ernst die Waage verlassen hat, bemerkt Ernst, dass die 86,5 noch für einige Zeit weiterleuchtet. Nach kurzer Überlegung ist Ernst Ernst sicher, dass die Verzögerung eingebaut wurde, um all jenen, die wegen ihres überhängenden Bauchs die Zahl nicht mehr sehen, das Resultat trotzdem nachhaltig vor Augen führen zu können: Auf die Waage stehen, nach unten blicken, den Wanst sehen, die Waage verlassen und das Gewicht notieren.

Ernst zieht als erstes in Erwägung, Ernst für einige Tage nicht mehr zu wägen. Dieses trostlose Ritual dient ohnehin nur dazu, das Gefühl zu verstärken, wieder einmal mehr schon vor dem Kap der Guten Hoffnung Schiffbruch zu erleiden. Aber ob Ernst Ernst wägt oder nicht, ist einerlei, was zählt, ist nur die Tat. Deshalb ruft Ernst: «It’s do or die now!» Ernst wird fortan darauf achten, wann Ernst genug hat; Ernst wird bedächtig essen und Zucker und Nüsse und Honig und Feigen meiden (und wenn nötig auch einmal auf Ernsts heissgeliebte Spaghetti al pomodoro verzichten); Ernst wird hammerhart, mutig und stur sein, aber auch leidenschaftlich, um Ernsts schwierigen und steinigen Weg bis ans Ende zu gehen; Ernst wird durchhalten, trotz des Heuschreckenschwarms, den Ernst auf Ernst zufliegen hört.

Aber schon nach dem Mittagessen ist es wieder so weit: troppo! Die Folge ist starkes Herzklopfen. Ernst gibt diesem Symptom den Namen Signorina Cardiopalmo. Und wie steht es mit Ernsts Zunge? Ernst betrachtet Ernsts Zunge in Ernsts Handspiegel. Ernsts Zunge ist belegt. Ernst folgert, dass Ernst das Klosterbrüder-Porridge nicht verträgt. Ernst ist entschlossen, das Porridge von Ernsts Speisezettel zu streichen und Ernsts Darm mit einer dreitägigen Fastenkur zu entlasten. Das ist der Verzicht, der so gut zu Ernst passt: überborden oder fasten. Somit kommt Ernst zu Ernsts parola prima:

FASTEN IST DER NORDPOL DER VÖLLEREI.